Weg 1 - Von Osnabrück nach Wuppertal-Beyenburg
- Zoombare Karte des Wegs von Osnabrück nach Wuppertal-Beyenburg mit Höhenangaben
- Download der Wegbeschreibung als Text (PDF, nicht barrierefrei)
- GPS-Tracks der Route 1
- Unterkünfte am Weg 1
- Stempelstellen am Weg 1
- Stelen, Infos und mehr zu Weg 1
- Aktuelle Hinweise zu Weg 1
Der heutige Weg
Im Anschluss an den von Bremen kommenden Weg der Jakobspilger, der von der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft, Region Norddeutschland, ausgearbeitet wurde, beginnt am Dom in Osnabrück die westfälische Fortsetzung und führt zunächst in drei Etappen bis nach Münster. Dabei durchqueren Pilger:innen das südliche Osnabrücker Land und gelangen durch den Teutoburger Wald hindurch nach Lengerich. Hinter Lengerich führt der Weg über Ladbergen und Greven-Schmedehausen durch das überwiegend flache Münsterland mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten, wie z. B. Herrenhäusern, Mühlen sowie Burgen- und Schlossanlagen. Von Münster aus geht es weiter durch die Münsterländer Bucht über Rinkerode und Herbern nach Werne. Hier lohnt ein Abstecher zum Schloss Cappenberg, das als ehemaliges Stift mit Hospital Pilgernden im Mittelalter Unterkunftsmöglichkeiten bot. In Lünen schließlich überquert der Weg die Lippe und erreicht damit das Ruhrgebiet. Durch Dortmund geht es weiter über die Hohensyburg und am Hengsteysee entlang nach Herdecke. Westlich an Hagen vorbei führt der Weg ins Bergisch-Sauerländische Gebirge. Ab Hagen-Haspe stehen Pilger:innen zwei Routen zur Wahl: entweder über Gevelsberg und Schwelm nach Wuppertal-Beyenburg oder über Hagen und Breckerfeld nach Lennep. Beide Routen stoßen auf den vom Landschaftsverband Rheinland ausgearbeiteten rheinischen Weg, der weiter nach Köln führt.
Historischer Hintergrund
Der Pilgerweg von Osnabrück nach Wuppertal-Beyenburg basiert auf einer alten Fernhandelsstraße, die von Lübeck nach Köln an den Rhein führte. Abschnitte dieser Strecke lassen sich seit dem 12. Jahrhundert sicher belegen. Im Spätmittelalter häufen sich die Hinweise auf das Vorhandensein und die Nutzung dieser Route. So reiste im Jahr 1606 eine Gesandtschaft von Lübeck nach Spanien über die an diesem Weg liegenden Stationen. Auch Pilger:innen nutzten diese alte Straße, wie speziell zur Unterbringung von Pilgernden dienende Herbergen und Hospitäler z.B. in Osnabrück, Münster, Dortmund und Herdecke zeigen.
Noch im 17. Jahrhundert war zumindest der nördliche Teil der Strecke von erheblicher Bedeutung, als während der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden die Boten, die sog. Friedensreiter, zwischen den Städten Münster und Osnabrück hin- und herritten.